Pässe in alle Himmelsrichtungen

23. August 2020

Alpenpässe haben etwas Geheimnisvolles. Oft bieten sie Zugang zu einer fremden Welt, die eigentlich nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt liegt, aber eben jenseits vom Berg. In der Region Andermatt gibt es gleich drei Passübergänge zum Überqueren.

Wo man früher lange, beschwerliche Reisen unternehmen musste auf Säumerpfaden, gibt es heute genussreiche Möglichkeiten, von einem Tal ins andere zu reisen.

Oberalppass 

Die Passhöhe des Oberalppasses ist von Weitem zu sehen, denn dort zieht ein Fremdkörper alle Blicke auf sich. Ein  rot-weisser Leuchtturm , der hier auf die Quelle des Rheins hinweist. Die Pläne für den Leuchtturm stammen aus Rotterdam. Sein Original steht im Maritiem Museum und wies früher Schiffen den Weg in die Mündung des Rheins bei Hoek van Holland. Auf dem Oberalppass treffen die Kantone Graubünden und Uri aufeinander, er ist Ausgangspunkt für zahlreiche Berg- und Wandertouren. Man erreicht die Passhöhe das ganze Jahr über mit dem Zug, im Sommer ist die Passstrasse für den Individualverkehr geöffnet.

Gotthardpass 

Der sagenumworbene Gotthardpass hat seit jeher seinen Reiz. Er ist die wichtigste Verbindung zwischen Norden und Süden und das Tor zum Tessin und zu Italien. Die alte Passstrasse, die Tremola, lockt im Sommer Lenkerinnen und Lenker von Fahrzeugen aller Art. Wer die Strecke so richtig geniessen möchte, fährt  mit dem Fahrrad über den Pass. Wer in Airolo ein (Elektro-)Fahrrad mietet, kann nach der Passhöhe bis nach Göschenen hinunter sausen. Ein einmaliges Erlebnis ist die Passüberquerung mit der  Gotthard Post . Diese fährt wie zu alten Zeiten mit einer fünfspännigen Kutsche über die Tremola.

Furkapass 

Beim Übergang zum Rhonetal wartet ein spezielles Erlebnis. Die  Dampfbahn Furka-Bergstrecke  fährt im Sommer täglich mit historischen Zügen über den Furkapass. Es lohnt sich, in Gletsch mit dem schön erhaltenen Ortsbild, einen Halt einzulegen und aus der Fahrt einen Tagesausflug zu machen. Wegen der Lawinengefahr war der Furkapass bis 1982 der Furka-Basistunnel eröffnet wurde, nur während ungefähr fünf Monaten im Jahr passierbar. Dank dem Autoverlad reist man unterdessen das ganze Jahr über auch mit dem Auto bequem vom Wallis ins Urserntal. Wer lieber zu Fuss unterwegs ist, geniesst den Ausblick auf das Urserntal und das Goms vom  Furka-Höhenweg  aus. Die zweitätige Wanderung führt von Andermatt nach Oberwald.

Andermatt ist der ideale Ausgangspunkt für atemberaubende Passfahrten mit dem Rennvelo, Oldtimer oder Motorrad.

Weitere News